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Heiraten - und das Ganze bitte einmal in Nachhaltig

Es macht Spaß eine Hochzeit zu planen, kein Zweifel. Immerhin soll es ein unvergessliches Fest für uns und für unsere Gäste werden.  Als Location und Catering feststanden war für uns das meiste geschafft. Trotzdem war alles noch recht weit entfernt und weitere Gedanken machten wir uns erst mit dem Versand der Einladungen.  Aber zugegebenermaßen wird die Freude der Vorbereitung immer wieder getrübt. Es gibt so viele schöne Dinge an Hochzeiten und auch so viele Details, die alles noch ein bisschen schöner machen sollen. Aber wenn einem ein kleiner Nachhaltigkeitszwerg auf der Schulter sitzt, der bei jedem netten Detail NEIN,NEIN,NEIN schreit, vergeht einem irgendwann die Lust die üblichen schönen Dinge bei Pinterest auf die ‚Hochzeitsliste’ zu setzen... Also haben wir uns gedacht, wir versuchen, so viel wie möglich nachhaltig zu gestalten.  Komplett grün wird das Fest wahrscheinlich trotzdem nicht, zum Beispiel haben wir noch keine nachhaltige Alternative zu Wunderkerzen gefunden... und die sind doch soo schön... aber die Bemühung ist auf jeden Fall da und hier sind ein paar Anregungen, wie man einige Details bei der Hochzeitsplanung auch nachhaltig hinkriegt.

Location und Dekoration: 

 

Wir haben lange nach einer Location gesucht, die uns gut gefällt und die für unsere Gästeanzahl geeignet ist. Das war hier bei uns in der Gegend gar nicht so einfach. Aber irgendwann sind wir auf eine Gärtnerei gestoßen, die ein Gewächshaus als Veranstaltungsort anbietet – die perfekte Location für uns! Wir haben im weiteren Verlauf der Planung gemerkt, dass das Gewächshaus sehr praktisch ist. Zum einen hat der Raum an sich durch die vielen Pflanzen einen wunderbaren Charme, man fühlt sich ein bisschen wie in einem Garten, obwohl wir im Winter heiraten. Zum anderen müssen wir uns kaum darum kümmern, dass irgendetwas dekoriert wird. Ein paar saisonale Schnittblumen auf den Tischen werden das Ambiente wunderschön wirken lassen. Und so haben wir ganz ohne Schönheitsverlust auf dekorative Wegwerfartikel verzichtet. 

 

Essen:

 

Wir haben ein lokales Catering Unternehmen gefunden, dass sich sehr flexibel auf unsere Wünsche eingestellt hat und so wird es bei unserer Hochzeitsfeier ein veganes Festessen geben. Dass sie zudem auch noch auf saisonale Produkte achten und frisch kochen hat uns dann auf jeden Fall überzeugt. Wenn man bei seiner Hochzeit nicht auf Fleisch verzichten möchte gibt es auf jeden Fall auch einige Caterer, die auf saisonale, lokale und ökologisch erzeugte Produkte Wert legen. 

Da eine gute Konditorenfreundin von mir ebenfalls vegan lebt, hat es sich angeboten, dass sie unsere Hochzeitstorte machen wird. Für uns ist es auch schön, das solche symbolischen Dinge, durch Freunde einen persönlichen Wert bekommen.

Outfits:

 

Die Hochzeitsoutfits so nachhaltig wie möglich zu gestalten und gleichzeitig unsere Vorstellungen nicht komplett umzustellen, war nicht so einfach, wie wir es uns gewünscht hätten und es ist uns auch ehrlich gesagt nicht so richtig gut gelungen.

Mein Brautkleid hat eine befreundete Modedesignerin aus natürlichen Stoffen genäht. Bei Marius’ Outfit und bei den Kindern konnten wir leider nicht so viel ‚fair trade’ oder ‚öko’ Kleidungsstücke finden, wie wir uns gewünscht hätten. Deshalb haben wir zumindest darauf geachtet, dass die einzelnen Dinge später nochmal anziehen können. Egal, ob es die Schuhe sind oder die Hosen... Zum Glück sind wir auch im Sommer nochmal auf einer Hochzeit eingeladen, bei der dann fast alles nochmal zum Einsatz kommen kann. ;)

 

Ringe:

 

Zugegebenermaßen war das ein leidiges Thema zwischen uns. Eheringe aus Gold kamen für uns wegen verschiedenen ethischen und ökologischen Aspekten eigentlich nicht in Frage. Also suchten wir nach Alternativen und verliebten und recht schnell in Holzringe. Mir war es aber besonders wichtig, dass der Ring alltagstauglich ist. Marius hingegen wollte gerne einfach etwas nachhaltiges und besonderes. Diese Wünsche ließen sich nicht gut vereinbaren, weil die Holzringe, die uns optisch gut gefallen hätten, sind leider nicht wasserfest. Schließlich haben wir hier eine lokale Goldschmiede gefunden, die fair trade und öko Gold verarbeitet. Im Prinzip eine gute Lösung für uns – aber leider zu teuer. In weiteren Gesprächen mit der Goldschmiede haben wir unsere Lösung dann doch noch gefunden: Altes Gold z.B. alten Schmuck abgeben und daraus sozusagen ‚Recycling-Eheringe’ machen lassen. Es lohnt sich preislich, ist eine vertretbare Lösung und die Ringe haben dann gleich noch einen persönlichen Wert. Für uns inzwischen die perfekte Lösung, auch wenn wir am Anfang keine Goldringe wollten.

Hochzeitsauto:

 

Endlich ein einfacher Punkt für uns! Bevor wir uns unseren Campingbus für die bevorstehende Reise gekauft haben, waren wir im Alltag Autofrei unterwegs. Wir haben uns vor ein paar Jahren ein Lastenrad gekauft, mit dem wir gerne und viel fahren. Die Idee, das Lastenrad statt Hochzeitsauto zu nehmen, kam bei uns schon vor einiger Zeit auf und jetzt hoffen wir natürlich auf regenfreies Wetter!

 

Seifenblasen:

 

Ich liebe Seifenblasen, die Kinder lieben Seifenblasen und eigentlich lieben doch alle Seifenblasen. Nur der Nachhaltigkeitszwerg liebt keine Seifenblasen. Vor allem nicht solche, die extra für Hochzeiten mehr Plastikverpackung als Seifenblasenflüssigkeit mit sich bringen. Also gab es eine Bastelstunde für mich und mit kleinen Gläsern und Draht sind Flaschen und Puster relativ einfach selbstgemacht. Für uns hat die Pusterform, wie auf dem Bild am Besten funktioniert. Die Seifenlasenflüssigkeit habe ich nach einem Rezept von ‚Utopia’, das findet ihr hier.

 

Ihr seht also, es ist uns nicht sehr leicht gefallen die Nachhaltigkeitsgedanken in die Planung mit aufzunehmen, aber wir geben uns Mühe. Denn wenn man einmal dem kleinen Nachhaltigkeitszwerg die Tür aufgemacht hat, wird man ihn sowieso nicht so schnell wieder los...

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Kommentare: 1
  • #1

    Simon Köln (Montag, 11 Februar 2019 20:24)

    Ich habe mir schon lange gedacht, dass so oder so ähnlich schwierig eure Planungen sein müssen. Jetzt bin ich umso gespannter auf eure Hochzeit!!

    Ich freue mich, diesen besonderen Tag mit euch verbringen zu dürfen.

    P. S. Sollte ich denn dann besser mein Klapprad mitbringen und ein paar Klingeln extra montieren, für den Fahrradkorso? :)